Oha! Soeben das Panorama vom Kölner Dom gepostet, fällt mir auf, dass ich ein für mich sehr wichtiges Foto-Experiment völlig unterschlagen habe!
Ich versuche schon seit Längerem gescheite HDR-Bilder zu entwickeln und lande letztendlich immer wieder nur bei Pseudo-HDRs, die durch geschicktes Exposure-Stacking, also der Kombination wichtiger Bildbereiche aus verschieden belichteten Aufnahmen eines Motivs, entstehen. Ich hatte bereits über FDRtools berichtet, welches sich aber mittlerweile auch nicht als Dauerlösung herausgestellt hat, da es in manchen Fällen dann doch nicht die überzeugenden Resultate wie in meinen ersten Tests liefert. Exposure-Stacking liefert zwar theoretisch keine Bilder mit hoher Farb-Dynamik wie es ein 32-Bit HDR tun würde, jedoch kann man schon von einem stark erhöhten Dynamikumfang sprechen und darum geht es ja hauptsächlich. Fotos so zu bearbeiten, dass sie den Moment, wie man ihn mit den eigenen Augen gesehen hat, in einigermaßen realistischer Art abbildet.
Eine etwas größere Herausforderung war es dann für mich, ein HDR-Panorama zu erstellen. Das Problem hierbei ist natürlich die enorme Datenmenge. Ein Panorama besteht (mit meiner Kamera/Objektivkombination) aus 16 Bildern. Nimmt man nun eine 3-fache Belichtungsreihe auf (was in vielen Fällen sogar noch zu gering sein könnte), entstehen daraus satte 48 Bilder. Im RAW-Format lande ich damit bei 300MB.
Jede Belichtungsreihe wird nun zu einem separatem Panorama gestitched (keine Angst, sind die Schnittpunkte einmal gefunden, können sie für den nächsten Stitching-Prozess übernommen werden), was wiederum in 3 großen 12000px*6000px TIFFs (satte 72 Megapixel) resultiert, die (unkomprimiert) je 200MB groß sind. Und jetzt kommt der eigentliche Daten-Overkill: das Exposure-Stacking dreier 72-Megapixel TIFFs. Da kommt selbst ein DualCore-Rechner mit 2GB RAM ins Schwitzen und man fühlt sich in frühere Zeiten zurückversetzt. Im Übrigen ist der Rechenprozess ideal geeignet, sich eine Folge der eigenen Lieblingsserie anzuschauen đ
Die Mühe hat sich aber gelohnt, das Panorama kommt der Realität schon ein ganzes Stück näher, als es bei einem einfachen Panorama der Fall gewesen wäre. Sicher ist es noch nicht perfekt, aber sämtliche Bereiche sind gut durchzeichnet und die Lichter sind nicht ausgefressen und überstrahlen auch nicht andere Bereiche. Lediglich der starke Gelbstich wäre noch ein Punkt, den man auszumerzen könnte.
Hier jetzt aber das Panorama.