Ich habe momentan sehr viel Spaß an Kugelpanoramen. Doch es gibt noch interessantere Darstellungen der Panoramen als interaktive virtuelle Kugel oder simples equirectangulares Bild!
Folgende "Planeten" können durch die sog. stereographische Projektion und das Tweaken einiger Parameter in der Stitching-Software erschaffen werden:
Zumindest für hugin kann ich hierfür eine Anleitung geben. Andere Software zum Stitchen nutze ich momentan nicht, da hugin zum Einen kostenlos ist und zum Anderen keine sichtbar schlechteren Ergebnisse als die kostenpflichtige Konkurrenz liefert.
Voraussetzung ist, dass ein 360° Panorama bereits als equirectangulares Bild vorliegt (und dies ist ja der Haupteinsatzzweck von hugin). Der vertikale Blickwinkel muss nicht zwingend 180° betragen, es sind also auch simple zylindrische 360° Panoramen einsetzbar.
Das equirectangulare Bild wird nun als Einziges in hugin geladen. Da das Bild keine Objektivdaten in den EXIF-Feldern enthält, müssen die Kamera- und Objektivdaten nun in einem aufpoppenden Dialog manuell eingegeben werden. Da es sich um ein gestitchtes Bild handelt, kommen natürlich auch recht ungewöhnliche Werte in die Felder:
Objektivtyp: Sphärisch (equirectangular)
HFOF (v): 360 Grad
Brennweite: wird automatisch bestimmt
Crop-Faktor: wird automatisch bestimmt
Nachdem das Bild geöffnet wurde, wird man von hugin daran erinnert, dass zum Stitchen mindestens 2 Bilder benötigt werden. Das ist natürlich klar, aber stitchen wollen wir auch gar nicht 🙂
Öffnet man nun die Panorama-Vorschau (Strg-P) kann die Projektionsart von Sphärisch (equirectangular) auf Stereographisch gestellt werden. Das sieht schon sehr befremdlich aus, aber es kommt noch besser! Mittels der Numerischen Transformation drehen wir nun den Blickpunkt auf den Boden indem als Neigung 90° eingetragen wird. Jetzt hat man bereits einen Planeten, aber meistens noch etwas zuviel Himmel. Dazu wechselt man in den Karteireiter "Zusammenfügen" im Hauptfenster (Vorschaufenster geöffnet lassen) und gibt als Blickwinkel einen Wert zwischen 240° und 280° ein und ändert die Panoramabildgröße auf ein quadratisches Maß wie bspw. 5000x5000px. Die Vorschau wird aktualisiert und man kann die Änderung betrachten. Die Werte müssen natürlich auf das individuelle Bild al gusto angepasst werden. Nach dem Tweaken kann das Bild ganz einfach als hochwertiges JPEG gespeichert werden und evtl. noch in Photoshop oder anderen Bildbearbeitungstools optimiert werden (bspw Nachschärfen).
Et voila, aus einem 360° Panorama entstand soeben ein Planet 🙂